... etwas anderes noch erkannten die Wirtschaftswunderkinder, nämlich, dass ihre langsam herein brechende Erwachsenheit Hand in Hand ging mit dem Verlust der Zuversicht, eine hellere, buntere Zukunft aus Popsongs, Joints und Happenings zu basteln, und so fanden sie sich wieder beim Studium der düsteren Prognosen des Club of Rome, dem Tippen von Lebensläufen und Bewerbungsschreiben, in Computerkursen und Programmierlehrgängen der örtlichen Volkshochschule – links und gerade noch revolutionär gesinnte Studienabgänger und -brecher suchten nun ihr Heil in Beamtenlaufbahnen, als Bezirksparteisekretäre mit Aussicht auf einen Sitz im Kreistag oder Landtag, kämpferische Marxisten tauschten ihre Che Guevara T-Shirts gegen Anzüge von Boss und rotkarierte Seidenkrawatten und die letzten aufrechten Hippies verschwanden hinter den Rauchwolken ihres ultimativen Joints, kurz, die viel gepriesene, oft angedrohte, selten ersehnte aber letztlich unausweichliche, frei Haus gelieferte, nie steuerfreie doch stets von Grundrecht, Verfassung und der Willkür irgendeines Staatsbüttels verordnete Realität hatte uns eingeholt – das kapierte jetzt auch das letzte Arschloch, die Lehrer freuten sich wieder über folgsame Schüler, die Eltern über erziehbare Kinder und die Pfarrer und Pastoren über kreuzbrave Jungschafe, Zufriedenheit herrschte in Parteisekretariaten, Polizei, Verfassungsschutz und Justizkreise witterten Morgenluft, gierten nach mehr Gesetz und Ordnung, ...
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