© wilhelm homann * auslesen-verlag 2021
wissenschaft
Georg A. Homann:
Modulation der Transmitterfreisetzung
in vestibulären Typ II Haarzellen durch
pharmakologische Inhibition von
drucksensitiven Kaliumströmen
D 82 (Diss. RWTH Aachen, Jahr der mündl. Prüfung 2010)
Auslesen-Verlag 2011
ISBN 978-3-939487-14-2
90 Seiten
12,90 €
Keine Portokosten innherhalb Deutschlands*
Summary
Die Gleichgewichtssinneszellen des Innenohrs, die vestibulären Haarzellen, reagieren auf Linear- und Winkelbeschleunigungen des Kopfes.
Diese mechanischen Reize führen zur Transmitterfreisetzung am basalen Zellpol der Zelle. Ein komplexes Zusammenspiel von Ionenkanälen,
insbesondere Calcium- und Kaliumkanälen, bewirkt eine präzise Regulierung dieser Reizweiterleitung.
Von besonderem pathophysiologischen Interesse sind dabei drucksensitive Kaliumströme. Durch diese kommt es bei erhöhtem
hydrostatischem Druck in der Umgebungsflüssigkeit zu einer reduzierten Depolarisation des Membranpotentials und damit zu einer
Verminderung der Transmitterfreisetzung. Eine pathologische Druckerhöhung im Innenohr wird als Ursache der Entstehung der
Menièrschen Schwindelerkrankung angesehen.
Cinnarizin ist eines der wenigen Medikamente, das in der Therapie des vestibulären Schwindels erfolgreich angewendet wird. Bisher
wurde eine Blockade von Calciumkanälen als Wirkmechanismus angenommen, die in vitro allerdings erst bei Konzentrationen eintritt,
die therapeutisch nicht erreicht werden.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Effekte von Cinnarizin auf die Transmitterfreisetzung in vestibulären Typ II Haarzellen des
Meerschweinchens mittels der Patch-Clamp-Technik und kontinuierlicher Messung der Membrankapazität beziehungsweise -oberfläche
untersucht. In Konzentrationen deutlich unter denen, die für eine Calciumkanalblockade erforderlich waren, hemmte Cinnarizin
drucksensitive Kaliumströme. Weiter konnte experimentelle Evidenz dafür erbracht werden, dass damit druckbedingte Abschwächungen
von stimulusinduzierten Depolarisationen normalisiert werden und es so zur verstärkten Aktivierung von Calciumströmen und dadurch
auch zu vermehrter Transmitterausschüttung kommt.
Diese Ergebnisse tragen zu einem verbesserten Verständnis der pathophysiologischen Vorgänge bei, die bei Morbus Menière auf
zellulär-molekularer Ebene wahrscheinlich wirksam werden. Gleichzeitig belegen Sie einen anderen als bisher vermuteten
Wirkmechanismus des Cinnarizins und lassen die Hemmung von drucksensitiven Kaliumströmen als einen interessanten Angriffspunkt
für zukünftige Arzneimittelentwicklungen erscheinen.
Tim Unger:
Bildung und Erwerbsorientierung
Streifzüge und Wegmarken einer
Theorie der strukturalen Erwerbsbildung
Auslesen-Verlag 2014
ISBN 978-3-939487-19-7
240 Seiten
19,90 €
TITEL IST
NICHT MEHR LIEFERBAR
*Beachten Sie bitte die Hinweise zum Versand ins Ausland (AGB)